Ein herzhaftes Moin allen unbekannten Rollerfahrern

Roller

Ein herzhaftes Moin allen unbekannten Rollerfahrern

Immer wieder stehen eure, nun nicht mehr gebrauchten, Fahrzeuge im Weg herum. Sie stehen auf Gehwegen, Radwegen, lümmeln auf Wiesen und Grünanlagen. Wie sind sie wohl dorthin gekommen? Autonomes Fahren ist noch nicht so weit. 

 

Autonomes Denken wäre möglich. 


Wisst ihr, Handballer sind vieles, aber keine Weicheier. Wer einmal Handball gespielt hat, hat viele Prellungen erlitten und Zweikämpfe überlebt. Handballer sind dynamisch, energisch, schnell und bestimmt nicht weinerlich. Das geht auch nicht weg. Handballer bist du auch noch mit Ü80. Allerdings könnte es sein, dass du mit Ü80 gesundheitliche Probleme hast.  


In der Sauna treffe ich regelmäßig eine solche ehemalige Handballerin. Sie ist inzwischen fast erblindet und kann im Gym wirklich nur noch in die Sauna gehen. Wenn sie erzählt, erzählt sie gerne von ihrer Zeit an der DHfK und wie sie dort gespielt hat. Sie erzählt auch, dass sie leider viel zu oft über die stehengelassenen Roller fällt. Sie macht kleine Schritte, hutschelt so über den Boden und wenn sie die Roller wahrnimmt, ist es schon zu spät und sie stolpert.  


Dass ihr noch nichts Schlimmeres passiert ist, liegt bestimmt daran, dass sie mal Sportlerin war. Noch hat sie sich nichts gebrochen.  
Sollte das passieren, wird sie viele Woche liegend im Bett verbringen. Die noch vorhandenen Muskeln bilden sich zurück, die täglichen Routinen auch. Die Frau wird vielleicht wieder gesund, in der Sauna werde ich sie sicherlich nicht mehr treffen und ihr Lebensmut wird erneut vor eine harte Prüfung gestellt. 

 

Wollt ihr das wirklich oder kann man den Roller auch an der Seite des Weges parken bzw. an den dafür vorgesehenen Sammelplätzen? 

Was wäre, wenn Weihnachtsbäume erzählen könnten

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Was wäre, wenn Weihnachtsbäume erzählen könnten

Darüber denke ich in jedem Jahr nach, wenn es Zeit wird, den schönsten aller Bäume, und das ist er immer, zum Container zu tragen, zu schleppen, zu ziehen, je nach dem.

 

Manche sind ja schon in der Neujahrsnacht dort. Meiner kommt immer am 7. Er landet auf dem großen Haufen und ich höre ein mehrstämmiges “Hallo Bruder, wie geht’s und wie erging es dir?” Viele Bäume stehen ja wirklich in der Stube und kriegen alles mit, auch Dinge, die sie nicht hören wollten. Meiner kann dann immer nicht so viel beitragen, denke ich. Er steht auf der Terrasse. Das hat viele Vorteile, nicht nur, wenn man Katzen hat.

 

Vielleicht ist er aber auch viel besser im Gedankenlesen. Morgens sind wir uns immer zuerst begegnet. Deshalb fehlt er mir auch jetzt. Ich schiebe die Jalousie zur Seite und er strahlt mich an. Die Zeituhr will das so. Und das ist auch gut so.

Der erste feierliche Moment am Tag und manchmal auch der einzige. Das abends die Jalousie aus heiztechnischen Gründen wieder zugehen muss, ist unhöflich dem Weihnachtsbaum gegenüber. Oder ist er froh, dass er Ruhe hat? Wer weiß das schon.

Weihnachtsbäumisch müsste man können.

 

Dann würde ich noch etwas am Container stehen bleiben und lauschen. Das ist nicht neugierig, das ist wissbegierig. Was verstecken wir hinter beleuchteten Schwibbogenfenstern, was sollten wir uns besser erzählen, damit man damit nicht alleine ist oder dem Nachbarn helfen könnte. Ich bin sicher, die Weihnachtsbäume machen das besser als wir. Sie reden sich die Seele aus dem Leib, bevor der lange Elefantenrüssel kommt oder die Alpakas sich daran schubbeln.

 

Die Deko ist eingepackt, die Weihnachtsstimmung auch, der Weihnachtsfrieden zieht weiter und verhandelt mit den vielen großen und kleinen Krisen des noch jungen Jahres.

Rückblicke – Einblicke – Ausblicke

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Rückblicke – Einblicke – Ausblicke

2022, ein Jahr, dass möglichst schnell zu Ende gehen soll. So das erste Gefühl. Das macht das Weltgeschehen.

Denn privat liefs gut. Kinder und Enkel haben Meilensteine gemeistert, sind gewachsen und gewachsen im Sinne der Persönlichkeit. Im Job arbeitet es sich gut. Es gab viel zu lernen, zu geben, zu entdecken. Im Sport läufts auch wieder. Laut FitnessApp hab ich Diamant-Status. Damit, so die markige Beschreibung, würde mir nichts mehr etwas anhaben können. Das Immunsystem sei intakt. Danke dafür. Eine Woche später war die Stimme weg. Weil es doch etwas viel war, weil ich auf Signale nicht hören wollte, weil mir die Worte fehlen bei himmelschreiendem Blödsinn.

Und nun, ich schaue nach vorn. Ich freue mich auf die nächsten Aufgaben, ich laufe wieder Marathon, ich packe das Leben beim Schopfe. Und du so?

Wenn du dir nicht sicher bist, wohin die Reise gehen soll, leg eine Hand auf ein Blatt Papier, zeichne deine Finger mit dem Bleistift ab, so, wie früher als Kind.

Und dann geh die fünf Fragen für dich durch:

  1. Wofür gebe ich für mich Daumen hoch?
  2. Worauf möchte ich mich selbst hinweisen?
  3. Was steht bei mir im Mittelpunkt?
  4. Was ist das Wertvollste für mich?
  5. Was kam bisher für mich zu kurz?

Jetzt hast du die Antwort, die keine Ausreden braucht und den besten Vorsatz für 2023.
Probier’s mal.

Modewort
„Projekt“

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Modewort
„Projekt“

Strickprojekt, Architekturprojekt, Softwareprojekt – wo man hinschaut, Projekte. Hast du auch ein neues Projekt? Bist du gar Projektmanager, Junior- oder Senior-? Das könnte man auf der Rechnung erkennen, aber darüber reden wir ja nicht, in Deutschland. Aber zu Sache.

Ein Projekt ist etwas Besonderes, ein zeitlich begrenztes Vorhaben, irgendetwas in Entwicklung. Es kommt und geht und ein neues kommt, vielleicht.

In den vergangenen Monaten war ich auch Teil eines Projektes, und, um es vorweg zu sagen, es war ein gewinnbringendes Tun. Für mich war gemeinsame Projektarbeit in der Freizeit neu. Ich hatte die Möglichkeit, mit so vielen Menschen in Kontakt zu kommen, die ich sonst niemals getroffen bzw. angesprochen hätte. So kam es, dass sich unsere Wege und Gedanken kreuzten und beim Begriff „Projekt“ einen Knoten gebildet haben, der sich so schnell nicht auflöst.

Organisatorisch ist ein Projekt herrlich übersichtlich. Es gibt einen Projektleiter, m/w/d, ein Budget, einen Termin und ein Ziel. Das wie und mit wem ist zu Beginn offen und abhängig von ganz vielen Faktoren und dem Talent der Mitwirkenden, ihren Stärken, Kontakten, eigenen Vorstellungen. So kommt Leben rein. Erst etwas holprig, dann immer besser und plötzlich ist Schluss. Geld aufgebraucht, Ziel erreicht. Und weiter? Und da war sie, die Frage, wie bringt man Kontinuität rein? Oder ist es so, dass nach einem Projekt Dinge lebendig bleiben, die lebendig bleiben wollen und wenn nicht, eben nicht? Gibt es außerhalb der Projektstruktur eine andere, sinnvolle Art, gute Dinge zu unterstützen? Ist da was machbar, Herr Nachbar 😉

Zu meinem Nachbarschaftsprojekt

Klischees haben eine wichtige Aufgabe

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Klischees haben eine wichtige Aufgabe

Mit den “Ideenbefreiern” habe ich das schon einmal gemacht, einen Blog zu schreiben. Ich wollte mich mitteilen und hatte mit der digitalen Version eines Tagebuches weniger Probleme als mit der analogen Variante, die ich immer peinlich fand. In dieser Zeit hatte ich eine emotional komplizierte Phase, bin in ein Klischee hineingeschlittert und für unbrauchbar erklärt worden. Leute Ü50 werden langsam bequem, oft krank, denken an die Rente und sind nach der Papierform nicht mehr so flexibel, wie es ein Technikunternehmen braucht. Danke dafür, also, danke an alle, die genauso sind. Denn wären sie nicht so, würde das Klischee nicht existieren, hätte ich mich nicht neu orientieren müssen und wäre jetzt nicht dort, wo ich mich wohler fühle als damals, nur wusste ich das da noch nicht.

Fazit: In allem, was passiert, steckt etwas Gutes. Es ist kein Problem, es nicht sofort zu sehen. Es wird zu einem Problem, wenn du es nicht suchst.