Wo_sich_Fuchs

Wo sich Fuchs und Nachtigall “Gute Nacht” sagen

Diesen Text habe ich für Kultur Aktiv e.V. im Projekt Dresdner Nachbarschaften geschrieben

Darauf waren einige neugierig, das zu erfahren. Mit Kind, Kegel und Fahrrad kamen rund 30 Interessierte, um sich bei einem Rundgang durch das Schweizer Viertel der Dresdner Südvorstadt die neuen Förderziele zeigen und erklären zu lassen.

Seit den 90er Jahren sind für 20 Gebiete in Dresden rund 350 Millionen investiert worden, um Urbanität und Gemeinschaft zu fördern. Dazu gehören u.a. die Äußere Neustadt, Friedrichstadt, Pieschen und nun kommt auch die Südvorstadt dazu.

Vor drei Jahren hatte die Stadt begonnen, in elf Gebieten zu recherchieren, wo genau die Herausforderungen liegen und ob ein sogenannter Aufwertungsbedarf besteht, sagt Tobias Voigt aus dem Amt für Stadterneuerung. 2021 haben dann noch einmal etwa 400 Bürger an einer Onlinebefragung teilgenommen. Daraus ging hervor, dass sich die Leute auseinanderleben, ein Treffpunkt fehlt, es im Quartier eine hohe Anzahl Langzeitarbeitslose gibt und die Herausforderungen der Migration alleine nicht bewältigt werden können, so Voigt.

Bis 2032 werden demnach 14 Millionen Euro ganz konkret in ein Programm zur Aufwertung des Viertels und zur Wiederbelebung des sozialen Zusammenhalts investiert. Die Südvorstadt bekommt einen Quartiersmanager, ein Büro dafür und neue Orte der Begegnung.

Es wird z.B. an einen Gemeinschaftsgarten an der Ecke Wielandstraße/Hohe Straße gedacht. Dort hört man schon erwähnte Nachtigall und Meister Reinecke streift durch die Stadtwildnis.

Anwohner berichten, dass diese Ecke zurzeit auch leider oft zweckentfremdet zur Notdurft herhalten muss. Das macht energisch auf das Problem aufmerksam, dass es nicht nur genug verkehrsberuhigte Erholungsorte gibt, sondern dort dann auch zu wenig stille Örtchen.  Und Tobias Voigt ergänzt ein drittes. “Wenn wir Fördergelder bekommen, dienen sie der Herstellung, Installation neuer Projekte, nicht deren Betreibung.” Würde jetzt also das so wichtige Örtchen installiert, muss es auch betrieben werden und diese Kosten kämen aus einem anderen, unbekannten Topf.

Alles noch Zukunftsmusik, aber die Instrumente dafür werden schon gestimmt. Gemeinsam mit dem Ausländerrat, der regelmäßig die Innenhöfe der Budapester Straße besucht, wird auch an Ideen gearbeitet, wie die Migration besser gelingen kann und ein Miteinander entsteht, in dem man sich immer besser versteht.

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